(SP/GM) Kalte Füße, drückende Schuhe und feuchte Sohlen – Der Winter stellt hohe Ansprüche an Schuh und Träger, denn die Kälte und Feuchtigkeit machen Material und Mensch zu schaffen. In den kalten Jahreszeiten ist die passende Schuhauswahl besonders wichtig, da der Schuh meist den ganzen Tag getragen wird und von sehr kalten Regionen in sehr warme und trockene Büros, Geschäfte oder Wohnräume gelangt. Besonders Frauen mit größeren Füßen tendieren dazu, zu kleine Schuhe zu kaufen, die im Winter stark drücken, da sie zusätzliche Felle besitzen oder mit dicken Socken oder Wintersohlen getragen werden. Mit der richtigen Größe und einer guten Pflege können die Schuhe jedoch lange halten und sich der Fußform optimal anpassen.
Mit dem passenden Schuhwerk sind längere Aufenthalte im Schnee oder Regen kein Problem. Foto: Pixabay.com © jill111 (CC0 1.0)
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Die richtige Größe im Winter auswählen
Winterschuhe sollten robust sein und den Fuß vor den äußeren Witterungen schützen. Dabei ist es wichtig, die Schuhe nicht zu klein zu kaufen, denn die meisten weiten sich nur bedingt und zu große Schuhe lassen sich durch Einlegsohlen und Socken besser anpassen, als umgekehrt. Für Outdoorschuhe sind beispielsweise die Maße der eigenen Füße relevant und die Größenangaben der Schuhhersteller dienen dabei nur als Orientierung, da eine individuelle Anpassung notwendig ist. Bei Stiefeln zählen beispielsweise neben der Länge der Füße, auch die Wadenweite und die Schaftweite zu den relevanten Informationen, die zu einem passenden Schuh führen.
Wer einen Schuh mit Fell auswählt, darf dabei ein wenig mehr Platz für die Füße und Beine lassen, da die Fütterung ein gutes Polster für die Füße bietet und sich die Zehen auch im Winter bewegen sollten. Die Ferse sollte sich jedoch nicht mehr als zwei Zentimeter aus dem Schuh lösen, sobald die ersten Bewegungen getätigt werden. Die Fußspitzen benötigen ein bis zwei Zentimeter Bewegungsfreiheit. Beim Anprobieren ist es ratsam bereits die Socken und Strümpfe dabei zu haben, mit denen später gelaufen werden soll, denn dadurch könnten bereits einige Millimeter Luft verschenkt sein.
Vor allem Winterschuhe können drücken oder sogar Blasen entstehen lassen, wenn sie nicht ausreichend eingelaufen sind oder einen zu hohen Schaft besitzen. Meist hilft es bereits, eine Nummer oder eine halbe Nummer größer einzukaufen und entsprechende dicke Socken zu tragen. Das Einlaufen sollte zu Hause geschehen und rund eine halbe Stunde pro Tag andauern, mit anschließenden kurzen Strecken an der frischen Luft. Sollten die Schuhe immer noch drücken, können einige Modelle geweitet werden, wie beispielsweise Schuhe aus Echt- oder Kunstleder. Dafür gibt es Sprays zur Dehnung und auch das Tragen von feuchten Socken kann dabei helfen. Allerdings sollten die Schuhe nie unter der Heizung stehen oder mit einem Haartrockner geföhnt werden, denn das kann Risse und Bruchstellen verursachen oder zum Einschrumpfen führen. Die Schuhe sind am besten mit Zeitungspapier auszustopfen und über die Nacht zu trocknen.
Kunstlederschuhe können durch einen fettfreien Dehnungsschaum geweitet werden, denn Öl oder Fett lassen unschöne Flecken entstehen. Mit einem Schuhspanner kann der Schuh in kleinen Abständen immer weiter gedehnt werden. Jedoch sollten die Trägerinnen nie mit der maximalen Spannung arbeiten und die Schuhe zunächst höchstens zwei Stunden am Tag weiten. Nach sechs Stunden ist eine Spannung über die gesamte Nacht bis zur gewünschten Weite möglich. Das passende Zubehör und die richtigen fettfreien oder fetthaltigen Produkte gibt es meist für die unterschiedlichen Materialien zu finden.
Winterschuhe richtig pflegen
Lederschuhe sind im Winter besonders beliebt, denn sie halten Nässe und Feuchtigkeit ab, wärmen durch ihre Felleinlagen und sind darüber hinaus sehr lange haltbar. Leder solle regelmäßig gesäubert und gepflegt werden. Das Deutsche Schuh Institut (DSI) listet die unterschiedlichen Materialien und ihre Besonderheiten auf. Zunächst kann bei Echtleder das Obermaterial mit lauwarmen Wasser gereinigt werden, allerdings sollten Nähte und Klebestellen ausgespart bleiben.
Mit der richtigen Pflege halten sich Lederschuhe viele Jahre. Foto: Pixabay.com © Unsplash (CC0 1.0)
Obermaterial mit lauwarmen Wasser gereinigt werden, allerdings sollten Nähte und Klebestellen ausgespart bleiben. Rauleder aus Velours oder Nubuk ist meist mit einer Bürste zu reinigen und sind Schrammen zu erkennen, hilft ein Spezialradiergummi bei der Entfernung. Glatt- und Brushleder erhält eine Pflege mit speziellen Cremes und einem Tuch, welche gleichzeitig für das Auffrischen der Farben sorgen.
Lederschuhe sollten nach einem langen Spaziergang an der feuchten Luft, im Schnee oder im Regen langsam getrocknet werden, mit Zeitungspapier ausgelegt. Leder nimmt ebenfalls die Feuchtigkeit aus dem Inneren auf und gibt sie wieder ab, so dass nach dem Tragen 24 Stunden Ruhepause vorliegen sollte, um eine vollständige Trockenheit zu erreichen. Hartnäckige Wasserflecken sind mit Essigwasser gut zu entfernen.
Textile Produkte sollten regelmäßig imprägniert werden, da diese viel Feuchtigkeit und Schmutz aufnehmen. So genannte Nanosprays helfen vor allem bei starken Witterungsverhältnissen und das vorherige Reinigen mit einer Bürste entfernt den gröberen Schmutz ohne das Material zu beschädigen. Um die Schuhe vor Salz und Schnee besser zu schützen, gibt es spezielle Fettcremes für bestimmte Ledersorten, die große Verschmutzungen bereits im Vorfeld abhalten.